«Frieden zu schliessen bedeutet, sich von der Ethik und Moral der Menschlichkeit, festgelegt in unseren Religionen und Kulturen, leiten zu lassen und die Rechte, die man für sich selbst beansprucht, auch der anderen Seite zu gewähren.
Frieden zu schliessen bedeutet, den Mut aufzubringen, sich gegenseitig einzugestehen, dass beide Seiten verantwortlich sind für das Leiden und für das Irreführen beider Völker.
Frieden zu schliessen bedeutet, nicht von «uns» und «ihnen» zu sprechen und «sie» als das Problem zu sehen, sondern den Konflikt als das Problem zu verstehen und «sie» und «wir» als die Leidenden. Wenn wir von unserem Leiden sprechen, muss ihr Leiden präsent sein, und wenn wir ihre Fehler benennen, so müssen wir unsere Fehler erst recht aufdecken.
Frieden zu schliessen bedeutet, die Situation kreativ so zu verändern, dass mehrere Optionen für einen friedlichen Ausgang möglich werden.»  Auszug aus ihrem Buch «Disteln im Weinberg»

Verein „Freundeskreis Frauen- und Jugendforum Palästina“

Projektinformation

Vereinszweck (aus dem Gründungsprotokoll vom 22. Mai 2007)
– Der Verein bezweckt die Unterstützung des Frauen + Jugendforums in Palästina, welches von Sumaya Farhat-Naser aufgebaut wurde und bis heute betrieben wird.
– Das Vereinsziel wird durch regelmässige Geldsammlungen erreicht.

Vorstand

Luisa Grünenfelder, Luzern – Barbara Ziegler, Eschenbach – Elisabeth Schiess Brunner, Adligenswil

Frauen + Jugendforum in Birzeit, Palästina (Westjordanland)

Leitung Sumaya Farhat-Naser, geboren 1948 in Birzeit bei Jerusalem. Studium der Biologie, Geographie und Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg. Promotion in Angewandter Botanik. Mitgründerin und Mitglied zahlreicher Organisationen: «Women Waging Peace Global Network» (Harvard University), «Global Fund for Women» (San Francisco) und «Frauen Ohne Grenzen» (Wien). Von 1997 bis 2001 Leiterin des «Jerusalem Center for Women – The Jerusalem Link». Seminarleiterin in den Bereichen politische Bildung, Dialog und Friedensarbeit. Initiatorin von Bildungsprogrammen für palästinensische Frauen und Jugendliche an der Universität Birzeit, an den Schulen und dem Jugendclub von Birzeit. Ab Herbst 2003 Gastprofessur an der Universität Augsburg mit Schwerpunkt Dialog und Friedensarbeit im Fachbereich Sozialgeographie für Humanität. Sumaya Farhat-Naser hat einige Bücher über die Situation und das Leben in den besetzten Gebieten verfasst (siehe www.lenos.ch).
Nach dem Ausbruch der zweiten Intifada 2000 wurden Kontakte zwischen der israelischen und palästinensischen Seite unmöglich. Sumaya Farhat-Naser begann, da auch ihre Arbeit an der Universität nicht mehr möglich war, sich auf Friedensarbeit mit und auf Fortbildung für Frauen und Jugendliche zuerst in Birzeit, dann auch in der weiteren Umgebung zu konzentrieren. Sie mietete Räume als geschützte Orte für Treffen, Seminare, Beratungen, Ausbildungen. Um die für ihre Arbeit notwendige In­frastruktur zu finanzieren, suchte Sumaya Farhat-Naser Hilfe im Ausland. Diese fand sie unter anderem bei Markus Bücheler, der sich zusammen mit einigen Freundinnen in den folgenden Jahren für ihre Anliegen engagierte. Vorerst konnten Mieten und Nebenkosten bezahlt werden. Es folgten für den Betrieb notwendige Investitionen (Mobiliar, Computer). Zur längerfristigen Sicherung der Zusammenarbeit wurde 2007 der «Verein Frauen + Jugendforum» gegründet. Sumaya Farhat-Naser informiert die Vereinsmitglieder über ihre Arbeit mit Briefen, persönlichen Mails sowie anlässlich ihrer Besuche in der Schweiz. Sie unterbreitet jährlich ein Betriebs- und Investitionsbudget. Ihre Bildungsarbeit wird durch verschiedene andere Organisationen unterstützt.

Zur Bildungsarbeit

Sumaya Farhat-Naser hat sich mit Leib und Seele der Idee und Praxis vom guten Leben aller Menschen verschrieben. Sie setzt sich unter schwierigsten Umständen für Frieden und Gerechtigkeit ein. In Palästina – aber auch in Europa. In Seminaren und Workshops für junge Frauen und Jugendliche in Palästina und für Studierende in Deutschland/Schweiz werden Schulungen zu folgenden Themen entwickelt und durchgeführt:

Gewaltfreie Kommunikation und Dialogfähigkeit
Persönlichkeitsentwicklung, Selbstvertrauen, Selbstbildung
Konfliktmanagement
Umgang mit Wut, Zorn, Angst, Demütigung, Folter und Trauer
Umgang mit Gewalt, die uns zugefügt wird, und mit Gewalt, die wir anderen zufügen
Fragen der Zivilgesellschaft, Menschenrechte, Demokratie
Soziale Kompetenz und politische Bildung

Umgang mit der deutsch-jüdischen Geschichte als Palästinenser und der Bezug zur eigenen Geschichte: Abgrenzung, Annäherung, Verständigung und Versöhnung.
In den Seminaren wird ein Forum geschaffen, in dem junge Menschen über ihre Erfahrungen, ihre Ängste und ihre Verzweiflung sprechen und sich austauschen können. In intensiven Diskussionen kommen alle Themen zur Sprache. Für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer beginnt mit dem Kurs ein neuer Lebensabschnitt.

aus einem Brief von Sumaya Farhat-Naser

«Unsere Anstrengungen für Fortbildung und Friedenserziehung mit Jugendlichen und Frauen sind die Antwort auf alle Herausforderungen, die uns begegnen. Vor sechs Jahren begann die Arbeit mit drei Zielgruppen und heute haben wir acht mit mehr als 700 Jugendlichen und Frauen, die an mehr als 15 Seminaren und Treffen pro Jahr teilnehmen. Gewaltfrei kommunizieren, fühlen, denken und handeln muss die Grundlage unserer Verhaltensweise und unseres Charakters werden. Auch psychosoziale Begleitung und Beratung, individuell und in der Gruppe werden im Rahmen unserer Friedenserziehungsprogramme angeboten und ermöglicht. (... )

Während der letzten Jahre gelang es uns, acht Frauen als Mediatorinnen, Gruppenleiterinnen und Friedensarbeiterinnen auszubilden. Mehr und mehr Schulen, Jugendclubs und Kirchgemeinden fragen nach Treffen und Seminaren. (...)

Eure Unterstützung und Begleitung haben die Kontinuität und Entwicklung unserer Arbeit ermöglicht. Dafür danke ich – und mit mir danken alle Mitwirkenden und Beteiligten – herzlich ...»

Wenn Sie regelmässig Informationen möchten, schicken Sie uns Ihre Kontaktangaben auf info@freundeskreis-palaestina.ch

NEWS

24. April 2024, 18.00 Uhr, Der MaiHof, Luzern
Trotz Gewalt und Unrecht den Frieden suchen, Vortrag von Sumaya Farhat Nazer

Eintritt frei, Kollekte

„Die Situation in Palästina und Israel ist katastrophal und bedrohlich wie nie zuvor. Wie schaffen es Menschen, zu überleben, bei so viel Gewalt, Angst und Perspektivlosigkeit?“ Die in Palästina geborene Sumaya Farhat-Naser geht in ihrem Vortrag der Frage nach, was Menschen trotz erlebter Ungerechtigkeit dazu bewegt, sich für den Frieden einzusetzen und gibt Einblick in die Lebenssituation, Kultur und Tradition. „Perspektive und Hoffnung werden geschaffen nicht zuletzt durch Bildung von Frauen und Jugendlichen“, so Farhat-Naser.

Bücher

– Ein Leben für den Frieden – Lenos Verlag, 2022
– Im Schatten des Feigenbaums – Lenos Verlag, 2013
– Disteln im Weinberg – Tagebuch aus Palästina – Lenos Verlag, 2007
– Verwurzelt im Land der Olivenbäume – Eine Palästinenserin im Streit für den Frieden – Lenos Verlag, 2002
– Thymian und Steine – Eine palästinensische Lebensgeschichte  – Lenos Verlag, 1999

Preise / Ehrungen

– «Buch für die Stadt 2012», Kölner Stadt-Anzeiger
– AMOS-Preis für Zivilcourage in Religion, Kirchen und Gesellschaft, 2011
– Profax-Preis für Erziehung und Frieden, Päd.Hochschule Zürich 2003
– Bremer Solidaritätspreis 2003
– Hermannn-Kesten-Medaille des deutschen PEN Zentrums 2002
– Augsburger Friedenspreis 2000
– Buchpreis des Deutschen Verbandes evang. Büchereien 1997
– Versöhnungspreis Mount Zion Award 1997
– Bruno-Kreisky-Preis für Menschenrechte 1995
– Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät Münster 1989

Jahrsberichte über die Arbeit von Sumaya ab 2009

Flyer 2023
Flyer 2022
Flyer 2021
Flyer 2020
Flyer 2019
Flyer 2018
Flyer 2017
Flyer 2016
Flyer 2015
Flyer 2014
Flyer 2013
Flyer 2012
Flyer 2011
Flyer 2010
Flyer 2009

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Freundeskreis Frauen + Jugendforum Palästina, 6006 Luzern

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Blumenweg 8
6003 Luzern
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